Als schon alles verloren zu sein schien zeigte die Rollhockey-Mannschaft
des MTV Eintracht Celle beim GRSC Mönchengladbach eine unglaubliche
Energieleistung und machte aus einem 4:6-Rückstand noch einen 9:7(3:2)
Sieg.
Der heimische Zweitligist reiste nicht mit den besten Voraussetzungen
zum Punktspiel nach Mönchengladbach. Die beiden letzten Spiele deutlich
verloren, Querelen innerhalb der Mannschaft und nun war die Truppe im Feld
auch noch mit nur vier Stammspielern besetzt. Trotzdem sollten Kampf und
Disziplin den Erfolg bringen. Auf Konter lauernd gerieten die Celler durch
einen abgefälschten Schuss schnell mit 1:0 in Rückstand. Nun kamen
sie aber immer besser ins Spiel gingen durch zwei Tore von Andreas Penke
und einem von Kapitän Holger Kewitz verdient mit 3:1 in Führung,
die bis kurz vor dem Seitenwechsel Bestand hatte. Die Gastgeber erzielten
dann vier Minuten vor der Sirene den Anschlusstreffer.
Nach der an Höhepunkten armen ersten Halbzeit überschlugen sich
dann in Abschnitt zwei fast die Ereignisse. Zunächst waren die Celler
wohl noch mit den Gedanken in der Kabine, denn die Mönchengladbacher
übernahmen mit dem 4:3 nach fünf gespielten Minuten die Führung.
Holger Kewitz konnte noch einmal egalisieren doch dann zogen die Hausherren
auf 6:4 davon. Ganz bitter für die Celler dabei die Szene nach dem
sechsten Treffer als Dennis Kuczynski mit dem Torschützen zusammenprallte.
Die Schiedsrichter, die schon zuvor jeglichen Überblick vermissen ließen,
werteten dieses als Tätlichkeit und stellten Kuczynski vom Platz. Wenig
später musste noch Andreas Penke nach einem groben ungeahndeten Foul
vorübergehend verletzt ausgewechselt werden, so dass mit Pirus Doroshtnasir
und Philip Kraatz gleich zwei Reservisten aufs Feld kamen, deren Einsatz
eigentlich zu diesem Zeitpunkt nicht geplant war. Beide machten ihre Sache
allerdings hervorragend und trugen dazu bei, dass die Celler das Spiel noch
drehen konnten. Die siegessicheren Platzherren waren nun nicht mehr so aggressiv
wie zuvor, so dass Mathias Penke seine Mannschaft mit einem lupenreinen
Hattrick innerhalb von nur zwei Minuten unerwartet auf die Siegerstraße
einbiegen ließ. Sein wieder spielfähiger Bruder Andreas besorgte
dann das 8:6, Holger Kewitz machte letztendlich mit dem 9:6 alles klar.
Der letzte Treffer des GRSC fiel zwanzig Sekunden vor dem Abpfiff und war
somit nicht mehr von Bedeutung.
Dieses Spiel hat endlich wieder gezeigt, was die MTVE-Mannschaft in mittlerweile
über 13 Jahren Zweitligazugehörigkeit ausgemacht hat: unbändiger
Kampfgeist und Zuschlagen, wenn es keiner erwartet. Man darf also hoffen,
dass die beiden vorangegangenen Partien Ausrutscher waren und die Celler
zu alter Stärke zurückgefunden haben.
Weiter geht es nun für den MTVE erst am 15. Dezember, wenn man in der
alten Burghalle den Ligakonkurrenten RHC Böhlitz-Ehrenberg in der Vorrunde
des DRIV-Pokals erwartet.
MTVE Celle: Axel Schadinsky im Tor; Feld: Andreas Penke(drei Tore), Holger
Kewitz(drei), Pirus Doroshtnasir, Philip Kraatz, Mathias Penke(drei), Dennis
Kuczynski
Torfolge: 1:0(3.), 1:1(5.) A. Penke(Penalty), 1:2(8.) A. Penke, 1:3(16.)
Kewitz, 2:3(21.), 3:3(26.), 4:3(30.), 4:4(30.) Kewitz, 5:4(35.), 6:4(36.),
6:5(39.) M. Penke, 6:6(39.) M. Penke, 6:7(40.) M. Penke, 6:8(46.) A. Penke,
6:9(48.) Kewitz, 7:9(50.)